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KT-12

Die KT12 wurde im Auftrag der deutschen Kriegsmarine in Italien, in den OTO-Werften von Livorno, gebaut. Sie wurde am 19. Mai 1943 vom Stapel gelassen. Die Pläne wurden von der deutschen Werft in Hamburg geliefert. Es handelte sich hierbei um ein bewaffnetes, gepanzertes Militärschiff, für den Transport schwerer Güter. Sie war zur Beförderung von Verpflegung, Fahrzeugen und Treibstoff nach Nordafrika bestimmt. Auf ihrer ersten Reise am 10. Juni 1943 wurde sie vom U-Boot „Safari“ angegriffen und von einem Torpedo am Bug getroffen, der vollständig weggerissen wurde. Der Bug ging sofort unter, während der Rest des Schiffes zu brennen anfing und noch für 41 Minuten an der Wasseroberfläche blieb, bevor dieser ebenfalls versank.

Augenzeugenbericht von Giovanni Mele aus Orosei:

Ich war sechs Jahre alt und es war ein schöner Morgen im Juni. Als wir die Explosion hörten, brachte uns meine Mutter auf den Hügel. Wir wussten noch nicht, was da vor sich ging, doch wir befürchteten einen Angriff auf die naheliegende Kaserne. Ich kletterte auf einen Mandelbaum, um das Meer zu sehen. Es war ruhig. Das Schiff war bereits zerstört. Nunmehr ohne Führung, brannte es, umringt von einem Flammenmeer. Der Treibstoff, der den Hauptbestandteil der Ladung ausmachte, breitete sich auf der Wasseroberfläche aus, so dass auch das Meer lichterloh brannte. Alle Erwachsenen des Dorfes gingen sofort zum Strand hinunter.

Das Flugzeug, das den Konvoi begleitet hatte, attackierte immer wieder das englische U-Boot, das den verhängnisvollen Torpedo abgeschossen hatte. Die Umstehenden wollten den Schiffbrüchigen helfen, doch es gab wohl keine. Ich erinnere mich an die Ankunft zweier Militärlastwagen im Dorf. Jeder von ihnen brachte 8-10 Überlebende, auch wenn man das fast nicht mehr sagen konnte. Sie waren zwar noch am Leben, doch ihre Körper waren voller Öl und überall mit offenen Fleischwunden verbrannt und mit nur noch einigen Hautfetzen am Körper. Während der folgenden zwei Wochen spülte das Meer immer neuer Opfer der gesunkenen KT12 an Land. Sie wurden mit geschlossenen Lastwagen, im Auftrag des Regiments von Orosei, auf den Dorffriedhof gebracht. Einige wurden ohne Namen beerdigt. Die „Safari“ hatte drei Torpedos abgeschossen, aber nur einer davon traf das Schiff, während die anderen beiden am Strand einschlugen, jedoch ohne hochzugehen. Die etwas größeren Kinder spielten mit ihnen, sie setzten sich auf sie, als wären sie Pferde. Nach ein paar Monaten verkündete das Militärkommando, dass alle Türen und Fenster der Wohnhäuser geschlossen bleiben mussten, und dann wurden die zwei Torpedos gezündet.

Aus dem Logbuch der „Safari“

11.55 Uhr: Wir haben ein kleines Handelsschiff von 1200 Tonnen (Schätzung übertrieben) gesichtet. Mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit lässt es Capo Comino hinter sich und orientiert sich Richtung Süden, begleitet von einem Boot, das einem E-Boat (schmales Schnellboot) ähnelt.

12.19 Uhr: Wir feuern drei Torpedos aus einer Entfernung von 600 Yards (ca. 550 m) ab. Einer trifft das Schiff in der Mitte. Nach dem Angriff unternehmen wir, wie immer, keine weiteren Schritte.

12.26 Uhr: Sehrohrtiefe. Der Maschinenraum und das Heck des Schiffes brennen lichterloh. Die Ladung scheint aus Fahrzeugen und Treibstofffässern zu bestehen. Die abgerissenen Teile des Schiffes schwimmen auf der Wasseroberfläche. Bis zu einer Entfernung von 4 cables schwimmen viele kleine Trümmer und mittendrin kann man das E-Boat sehen, wie es die mit Öl bedeckten Überlebenden an Bord holt.

12.30 Uhr: Wir bleiben in Stellung, um gegebenenfalls mit den Kanonen eingreiffen zu können.

12.35 Uhr: Das E-Boat entpuppt sich als unbewaffnetes Rettungsboot, bis auf zwei Maschinengewehre. Wir entscheiden uns, das Rettungsboot in Ruhe zu lassen. Wir steuern das offene Meer an, um nach etwa fünf Meilen in eine Tiefe von 100 Fathom (183 Meter) zu tauchen.

12.40 Uhr: Auf Sehrohrtiefe aufgetaucht und die Motoren auf halber Kraft. Das Rettungsboot eröffnet sofort das Feuer.

13.00 Uhr: Das Schiff sinkt an den Koordinaten 40.21 N und 09.45 E. Wir steuern Richtung Süden, in den „Golfo di Orosei“.

14.15 Uhr: Ein weisser CANT Z506B fliegt auf die Bucht zu und wirft in einer Entfernung von fünf Meilen einige Bomben ab (ein CANT Z506B dreimotoriges Wasserflugzeug, das aus Holz gebaut ist und für das Bombardieren auf dem Meer bestimmt ist); Wahrscheinlich in Olbia stationiert.

22.15 Uhr: Wir steigen wieder an die Wasseroberfläche und steuern auf das offene Meer zu, um die Batterien aufzuladen.

Zwei Teile der KT12 liegen auf Sandboden in 34 Metern Tiefe. Sie sind von einer großen Anzahl von Bruchstücken und Teilen der Ladung umgeben. Das Heck liegt aufrecht in Fahrtrichtung und der höchste Teil befindet sich in einer Tiefe von 24 Metern. Der Bug hingegen liegt zur linken Seite geneigt und der höchste Teil befindet sich in einer Tiefe von 26 Metern.

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